Von 25.09. bis 02.10. war ich für einen Workshop im Beijing Institute of Technology in Peking unterwegs. Damit war ich auch das erste Mal in China [Land #56]. Abzüglich 2Tage An-/Abreise [toll: 10h non-stop Flug von Wien nach Peking], 1Tag Jetlag und 2Tage am BIT blieben mir noch 3Tage, um Peking zu erkunden. In dieser kurzen Zeit habe ich aber viele interessante Erfahrungen gemacht. Unter anderem durfte ich...
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- (notgedrungen) eine vollautomatische Toilette benutzen: von der Sitzreinigung, über die Spülung, den Wasserhahn und auch die Klotüre(!) funktionierte alles mit Bewegungsmelder. Das war mir nicht geheuer - was wenn man noch auf der Toilette sitzend eine falsche Bewegung macht? Zum Glück war es eine "Sitztoilette"; die meisten sind "Stehtoiletten" - dementsprechend sehen sie leider oft auch aus. Es gibt unheimlich viele öffentliche Toiletten, dafür gibt es anscheinend viele Wohnungen ohne eigene Toiletten. Bei Kleinkindern setzt man nicht auf Windeln, sondern auf Schlitzhosen! (In der Galerie unten seht ihr einen - meiner Meinung nach - besonders mutigen Papa.) Für mich als Ökonomin hier eine besondere Erkenntnis: WTO muss nicht unbedingt für die Welthandelsorganisation (World Trade Organisation) stehen, sondern kann auch die Welttoilettenorganisation sein, der auch China als Mitglied angehört.
- den Verkehr in Peking überleben. Es scheint alles sehr geordnet abzulaufen in dieser Stadt - außer im Verkehr. Regeln für Überholmanöver oder die Nutzung von Gehwegen oder Pannenstreifen werden ignoriert. Ampeln sind vor allem für Moped- und Radfahrer, aber auch für Fußgänger meist nur zur Zierde da. Deshalb gibt es zT Hindernisse auf Gehwegen (damit Mopeds und Tuctucs nicht durchkommen) und auch Kreuzungen, wo zusätzlich zu Ampeln Personal eingesetzt wird, das Verkehrshüte bei grün entfernt und bei rot wieder aufstellt. Sehr positiv zum Verkehr: die U-Bahnen sind der Wahnsinn! Die Automaten sind auf Chinesisch oder Englisch bedienbar, man wählt die Station durch Klick auf den U-Bahn-Plan aus, man zahlt nach Distanz, die Rucksäcke werden gescannt. Beim Gleis gibt es Glaswände, damit niemand vor einen Zug fallen/geschubst werden kann und es gibt Pfeile, wo man stehen sollte, damit Passagiere zuerst aussteigen können, bevor neue einsteigen. Interessanterweise halten sich jüngere verstärkt daran. Die ärgsten Drängler - auch bei Kassen - fallen in die Generation 65+. Wo man sich gerade befindet wird mit Durchsagen, Lichtern und auf Bildschirmen angezeigt und sehr praktisch: die Ausgänge zeigen die Himmelsrichtungen an. Das ist wirklich unglaublich hilfreich, um nicht auf der falschen Seite einer fünfspurigen Straße rauszukommen.
- viele Brautpaare in rot (Farbe des Glücks) bei Fotoshootings vor Sehenswürdigkeiten beobachten. Zum Glück hatte ich die Möglichkeit, einige der Hauptattraktionen innerhalb Pekings zu besuchen: Den Platz des himmlischen Friedens (Tian'anmen Platz), die verbotene Stadt, den Jingshan Park, den Beihai Park, den Himmelstempel und die Wangfujing Einkaufsstraße;
- feststellen, dass so käseweiße Europäerinnen wie ich in Peking noch nicht sehr bekannt sind. Ich wurde an allen möglichen Orten - auch in der U-Bahn - fotografiert. Auch um Selfies wurde ich gebeten.