Der Austritt des Vereinigten Königreichs führt nun also dazu, dass EU-Mitgliedstaaten ihre eigenen Bürger diskriminieren. Wie? Das Vereinigte Königreich steht - was die Coronapandemiebekämpfung angeht - sehr gut da im Europavergleich.
Corona ist eine Gesundheitskatastrophe. Brexit ist ein politisches Desaster. Die Kombination halte ich im Kopf nicht aus. Q: Balkendiagramme POLITICO research, ourworldindata.org, Eurostat. Landkarte: European Centre for Disease Prevention and Control (ecdc) COVID-19 situation dashboard.
Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Vor allem die Londoner Kirschblüte hat mich extrem positiv überrascht.
Der 9. Mai ist Europatag, der Tag an dem man der Schuman-Erklärung (zur Gründung einer Stahl- und Kohleunion zwischen Deutschland und Frankreich) gedenkt, die als Grundpfeiler für die heutige EU gilt. Heuer verbrachte ich den Europatag erstmals in der Ex-EU - laufend, da Stefan und ich spontan am Wings for Life Run teilnahmen. Passend zur Feier des Europatages in der Ex-EU bin ich auf eine coole Grafik gestoßen, die ich gleich mit Daten von Eurostat abgleichen musste:
Quelle Landkarte: https://www.reddit.com/r/europe/comments/hqzrns/countries_with_a_lower_population_than_london/
Das Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich wurde am 30. Dezember 2020 unterzeichnet. Es wurde seit dem 1. Januar 2021 vorläufig angewandt und trat am 1. Mai 2021 endgültig in Kraft. Aaalso... zwischen wem jetzt genau?
International wird der Welttag des Buches am 23. April gefeiert (wie etwa auch der Twitter-Post der UNESCO - Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur - erahnen lässt). Nicht aber im Vereinigten Königreich. Dort wird der Weltbuchtag im März zelebriert... was mich nach meiner jüngsten Lektüre (Fettnäpfchenführer für Großbritannien und "Understanding the British") noch weniger verwundert als davor.
Unser erster ziemlich langer Spaziergang führte uns vom Westminster Abbey, über den Westminster Palace, den Big Ben in Baustellenverkleidung, das London Eye Riesenrad, zur Pferdegarde (wo wir zufällig um 12 Uhr bei der Wachablöse dabei waren), St. James Park (mit limettengrünen Sittichen), Buckingham Palace, Hyde Park und Kensington Gardens bis zum Kensington Palace.
Also ich finde, das könnte ein Corona-Hit werden. :)
Ich kam also am 11. April mit einem Taxi im Stockdunkeln in unserer temporären Unterkunft in Wimbledon an und durfte die Wohnung mal nicht mehr verlassen. Zusätzlich zur Quarantäne ist es Pflicht, am Tag 2 und Tag 8 nach der Einreise einen COVID-19-PCR-Test zu Hause zu machen. Dieses 159 GBP teure Test Package muss man schon zu Hause vor der Abreise kaufen und bei der Einreise eine Bestätigung nachweisen. Mitunter ein Grund, warum ich über eine Stunde am Flughafen Heathrow verbracht habe. Die Anwendung ist anders - und auch ekliger - als daheim: zuerst fährt man sich in den Rachen und mit demselben Stäbchen noch in beide Nasenlöcher. Wäh. Dass man auch wirklich nicht darauf "vergisst" in Quarantäne zu bleiben und diese Tests zu machen, wird man täglich im Namen der UK-Regierung angerufen und erhält zusätzlich SMS. Für weitere 149 Pfund Sterling habe ich die Option eines Test to Release gewählt, um die Quarantäne zu verkürzen. Der Preis für "Freiheit" wird hier schon sehr konkret festgelegt. Hierfür durfte ich erstmals am Samstag die Wohnung verlassen und fuhr mit Stefan (erste und damit auch spannende Autofahrt in UK Dank Linksverkehr und einer Masse an Kreisverkehren) über eine Stunde zum Flughafen, um dort 1 Minute für den Test zu verbringen und wieder eine Stunde zum Appartement zu fahren, wo ich meine Quarantäne bis zum Eintrudeln des negativen Testergebnissen absitzen musste. Doch am Samstagabend war ich frei und spazierte meine erste Runde durch die Wimbledon Commons. |
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September 2022
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