Unsere kurze Autotour führte uns zuerst nach Cambridge. Die Zugänge zu den vielen Colleges waren leider allesamt wegen COVID-19 gesperrt, aber wir konnten durch die Stadt spazieren und die Manöver der Stechkähne ("punting") beobachten. In York gingen wir römische und mittelalterliche Stadtmauern entlang, erfuhren, dass hier Konstantin der Große im Jahr 306 als Kaiser ausgerufen wurde, sahen, wie der Häuserbaustil kreativ an die Steuergegebenheiten angepasst wurde (in den Shambles wurde überhängend gebaut, weil sich die Steuer nur auf die Grundfläche bezog), und besuchten das weltweit größte Eisenbahnmuseum (mit dem einzigen Shinkansen außerhalb Japans). Wir wanderten den Hadrianswall entlang und besuchten die am besten erhaltene römische Fort bei Housesteads (Vercovicium). Ein absolutes Highlight war eine Bootsfahrt von Seahouses rund um die Farne Islands, wo wir ganz nah Puffins (Papageientaucher) und tausende andere Seevögel und einzelne Seehunde bei absolut traumhaftem Wetter beobachtet haben. Edinburgh ist das einzige Ziel, das sich auf unserem kurzen Trip in Schottland ausgegangen ist. Hat sich aber jedenfalls ausgezahlt. Ich habe neben dem schottischen Ökonom Adam Smith posiert, der hier 1790 starb, besuchte Gassen berühmter hier geborener Schriftsteller wie Arthur Conan Doyle (Sherlock Holmes) und Robert Louis Stevenson (Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde). Die Stadt selbst, über Hügel gebaut, und die Burg dazu erstrahlten in der Abendsonne. Auf dem Rückweg durch das Lake District kamen wir am Steinkreis von Castlerigg (einer der größten Steinkreise in England) vorbei, fuhren über Pässe, an einer Schiefermine vorbei bei strömendem Regen nach Liverpool, wo wir das "The Beatles Story" Museum und die Museen für Seefahrt und Sklaverei (aufgrund der Bedeutung Liverpools im Atlantischen Dreieckshandel ab dem 17. Jahrhundert) besuchten. Ein großer Teil der Seefahrtausstellung war auch der Titanic gewidmet. In Stratford-upon-Avon dreht sich alles um William Shakespeare - wir besuchten auch sein Grab in der Holy Trinity Church. Über die gelb-goldenen kleinen Ortschaften der Cotswolds (mit einer inspirierenden "Glücklichen Bank") kamen wir nach einer Woche wieder in London an.
Im Juni wurde ich von einer hohen Handy-Rechnung überrascht. Laut App hab ich mich auf der Kanalinsel Vogtei Guernsey in der Nähe Frankreichs befunden. Natürlich hab ich das gemeldet. Die zweite Überraschung war dann die Antwort meines Netzanbieters, dass Vogtei Guernsey zu Großbritannien gehört (vielleicht bei ihrem Tarif, aber sonst gehört die Kanalinsel weder zu Großbritannien, noch zum Vereinigten Königreich, sondern ist "nur" Kronbesitz der Queen). Und für Großbritannien hat A1 beschlossen, es ab 1. Juni 2021 als Brexit-Handlung aus der EU-Roamingzone rauszunehmen. Andere Anbieter warten noch zu. Aber ich hab mal wieder das glückliche Los gezogen... "Die Telekom Austria reagiert nun auf den Austritt Großbritanniens aus der EU und wirft das Land aus dem günstigen EU-Paket für Roaming. Ab Dienstag fallen Großbritannien und Gibraltar in die Tarifzone zwei. Damit drohen deutlich höhere Kosten für Kunden der A1 und der Tochtermarkten wie Bob, Yesss oder Red Bull Mobile, wenn sie in Großbritannien telefonieren oder surfen, teilte A1 mit." Die Presse Andere Mobilfunk-Betreiber warten noch ab. "Deutlich höher" heißt in meinem Fall konkret EUR 1,08/min und EUR 10,138/1MB - bekomme ich also ein 3MB Foto (das ist eine ganz normale Größe), müsst ich für den Download über EUR 30,- zahlen. Fazit 1: Es scheint überhaupt keine Verhältnismäßigkeit mehr zu geben. Fazit 2: Zeit den Netzanbieter zu wechseln. Auf meinem Weg zum Cannizaro Park hat mich jemand angesprochen, als ich gerade die hübschen blauen Büsche fotografiert habe - er hat mir erklärt, dass sie Ceanothus oder auch Kalifornischer Flieder heißen. Auf Deutsch: Säckelblumen. Wieder was Neues gelernt. Während sich die Blütezeit der Rhododendren dem Ende zuneigt, zeigen sich jetzt die Rosen und Pfingstrosen von einer besonders schönen Seite.
Die Kinderuni ist so ein tolles Konzept! Als Kind hätte mir das unheimlich gut gefallen. Deshalb freut es mich immer wieder, nun als Lehrende beitragen zu können. Das Programm ist jetzt online. Die Anmeldung startet am 21. Juni.
Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren können an verschiedenen Unis (Uni Wien, Wirtschaftsuni Wien, Technische Uni Wien, Uni für Bodenkultur, Medizinische Uni Wien und Veterinärmedizinische Uni Wien) verschiedenste Lehrveranstaltungen besuchen. 2018 war ich erstmals für die Wirtschaftsuni Wien dabei mit einer Veranstaltung zu Handelspolitik. Im Jahr 2019 war ich nicht im Lande, um teilnehmen zu können. 2020 stand ja - wie jeder weiß - alles Kopf und so habe ich ein Video für die "Kinderuni Online" gedreht zum handelspolitischen Thema "Einmal um die Welt für einen Obstsalat". Heuer findet die Kinderuni in hybrider Form statt - es gibt ein paar Präsenzveranstaltungen mit wenigen TeilnehmerInnen, um die Sicherheit der Kinder und WissenschafterInnen zu gewährleisten; zusätzlich gibt es ein Onlineangebot. Hier wird auch mein Video vom letzten Jahr abrufbar sein. Zusätzlich hab ich heuer ein Poster zum Thema Brexit gestaltet, das mich selbst momentan bei meinem Auslandsaufenthalt in London in verschiedenster Art und Weise im täglichen Leben beschäftigt. Die Vatertage sind global über alle Kalendermonate (außer Jänner) verteilt - allerdings mit einer Juni-Dominanz. In Österreich wurde er erst spät eingeführt (1955) und entstand aus einer Werbekampagne für Männerhemden...naja...
Ich hätte ihn heuer ohne die Gedächtnisstütze meiner Schwestern übersehen, um ehrlich zu sein - denn in Österreich wird er heuer am 13. Juni gefeiert - im Vereinigten Königreich wird er aber erst am Sonntag, 20. Juni, vor der Sommersonnenwende gefeiert. Beim G7 Gipfel in England fragt die Queen beim Foto:
"Are you supposed to be looking as if you are enjoying yourself?" (Sollte man so aussehen (bzw. dreinschauen), als würde man sich amüsieren?) Wenn das der britische Humor ist, mag ich ihn doch. :-D |
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September 2022
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