'The day the power of love overrules the love of power, the world will know peace.' — Mahatma Gandhi Wie immer, picke ich auch für den Februar die für mich schönsten Erlebnisse heraus für meinen Monatsrückblick. Wie immer, heißt das aber auch, dass ich nicht vergesse, was rundherum passiert. Im Fall des russischen Kriegs in der Ukraine, der sich am 24. Februar bereits zum zweiten Mal jährte, erinnert mich auch meine tägliche Arbeit in der UNO daran. 'Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.' — Franz Kafka (angeblich) |
Geneva Lux mit Luvia Es ist schon fast eine Tradition für mich, einmal im Jahr durch die Geneva Lux Lichtinstallationen zu spazieren. Am Anfang und am Ende befinden sich Soloveikos: "auch als Nachtigall bekannt, ist der Nationalvogel der Ukraine, ein Symbol für Gesang und Freude." Frühlingsfarben Ohne die Klimakrise verleugnen zu wollen (was mir ein paar böse Zungen in meinem Freundeskreis - hoffentlich nicht ernsthaft - unterstellen), versuche ich doch die vielen Farben, die rund um mich herum sprießen, zu genießen. Musée d'histoire des sciences in Genf Ich muss da nochmal hin und mir die aktuelle Ausstellung zu Gravitation nochmal in Ruhe zu Gemüte führen. (Die Glasaugen gehören zur permanenten Ausstellung und haben mich auch regelrecht hypnotisiert.) Zuhause & in der Umgebung Beim Buch "The order of time" von Carlo Rovelli hab ich mich dabei ertappt mich zu fragen, wie wohl so ein Arbeitsalltag eines theoretischen Physikers ausschauen mag. Seine Liebe zu Philosophie und Zitaten aus alten Schriften kam gut raus, machte das Lesen gegen Ende hin aber etwas mühsam. Bei den Valentinstagstörtchen hielt sich dagegen die Begeisterung bis zum Schluss. Ich hab meine ersten regionalen Faschingskrapfen gegessen ("Le mot bugne est la francisation du terme lyonnais bugni et désigne un beignet"), und zudem das erste Mal: Aix-les-Bains besucht, selber Tiroler Zelten gebacken (mit französischen und österreichischen Zutaten), eine Tarte Tatin verschmaust (französischer Kuchen mit karamellisierten Äpfeln), den Arbeitsweg zwischen Annemasse und Genf mit dem Fahrrad zurückgelegt und in der Schweiz Blut gespendet. Ah... und noch ein erstes und hoffentlich letztes Mal: ich wurde nach der Arbeit versehentlich von der UN Security eine halbe Stunde im Freien zwischen zwei Toren eingesperrt. Diese Erfahrung hat auch nicht jeder. Würde ich aber nicht zwingend weiterempfehlen. :)
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Der April startete mit einem Besuch bei Anna und Lars in Berlin. Die Idee war, gemeinsam den Berliner Halbmarathon zu laufen. Da sich aber Familienzuwachs ankündigte, liefen wir nur zu zweit, aber mit toller moralischer Unterstützung an unserer Seite. :) Kulturell stand zudem das DDR Funkhaus auf dem Programm. Die Osterfeiertage (7 - 10 April) hab ich mit Romain wandernd in Italien bei den Cinque Terre verbracht. Touristen-Stau vor dem Mont Blanc Tunnel inclusive. .haha. Musste auch (ein)mal sein. Zum Baden war's zu frisch, aber für Gelato war es definitiv schon warm genug. Ausklingen ließ ich den April dann so wie er begonnen hat: mit einem Halbmarathon. Aber dieses Mal in Wien. Mit schönen Wiedersehen mit Freunden und dem Musical Glöckner von Notre Dame im Ronacher. Zwischen Startnummern-Abholung und Musical kam ich beim St. Marxer Friedhof vorbei, wo ich das erste Mal in meinem Leben wilde Hamster gesehen habe, sowie das Grab von Mozart (ganz genau weiß man nicht, wo er lag, da damals Schachtgräber üblich waren), und von Anton Diabelli ("k&k Hofmusikalienhändler & Compositeur"). Für Musik zog es mich im April auch wieder in die Orangerie des Château Voltaire für ein tolles Jazz-Konzert, diesmal vom Marc Crofts Klezmer Ensemble. Ein Besuch des Musée d'Art et d'Histoire stand auch am Programm. Und ich habe mich über beide Ohren in die Illustrationen von Torben Kuhlmann in "Einstein: Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit" verliebt. Achja, und gaaanz wichtig: Ich hab das erste Mal in meinem Leben Terminator gesehen - und das auf Französisch. hahaha. Zu Besuch bei Anna & Lars - Halbmarathon Berlin (DE)Zu Besuch bei Kathrin - Wien Halbmarathon (AT)Cinque Terre (IT)Genf & Umgebung (CH / FR)Im März hat sich viel getan - der Höhepunkt war aber ganz klar mein Besuch daheim zum 60. Geburtstag meiner Mama, den wir unter anderem mit einer lustigen Fotosession, einer extrem leckeren veganen Torte und der Show Disney on Ice feierten. :) Von Salzburg ging es weiter nach Wien, wo ich an der Central European University (CEU) den Handelspolitikteil des Kurses "International Economic Integration" unterrichten durfte. Sowohl in Salzburg als auch in Wien gab es sehr schöne Wiedersehen mit Freunden aus Schul-, Chor- und wiiw-Zeiten. In Genf hab ich das MRL Maison Rousseau et Littérature besucht (dachte ja, er wäre Franzose gewesen, jetzt weiß ich es besser), hab beim ÖsterreicherInnen-Stammtisch in netter Gesellschaft Fondue geschmaust, und an meinen ersten Tanzeinheiten meines Lindy Hop Kurses bei Geneva Swing teilgenommen. Habe mich sofort in diesen Tanz und die tolle Gruppe verliebt! Last but not least: Das Buch "Making numbers count" von Chip Heath und Karla Starr hat mir super gefallen. Die wichtigsten Menschen auf einem Fleck :)Viele (leckere) ÜberraschungenWien, Wien, nur du allein...Frühlingserwachen in Genf & UmgebungWenn ich den Dezember so revue passieren lasse, muss ich sagen, dass ich mir nur wünschen kann, dass das Jahr 2023 so beginnt, wie 2022 geendet hat. Der Dezember hat schon mal mit viel Schwung beim Escalade-Lauf durch die Genfer Altstadt begonnen. Zu den schönen Höhepunkten des Monats gehörten ein Besuch des Château Voltaire, das Carols Singing bei den Kanonen in der Genfer Altstadt und die Fête des Lumières in Lyon (mein erster und wohl nicht letzter Lyon-Besuch). Ebenfalls schön, aber mit schwererem Herzen, waren die Abschiede von einigen ehemaligen WTO-KollegInnen, die Job-bedingt wegzogen. Zu witzigen Höhepunkten zähle ich die witzige Erfahrung, in einer Umkleidekabine des Bains des Pâquis zu essen :-) und im Rahmen des Coupe de Noël hunderte Verrückter zu beobachten, die - teilweise verkleidet - 100 Meter im 7°C kalten Genfersee schwammen. Weihnachten war - wie immer! - schön daheim, auch sündhaft lecker, aber auch sportlich. Ich war fast jeden Tag langlaufen - mit Papa, mit Freunden aus Salzburg und Wien. Escalade Letztes Jahr hab ich die 2 Runden (also 5km) in Angriff genommen. Dieses Jahr, am 3. Dezember, hab ich mich für die 3 Runden (7.5km) entschieden. Das Wetter war wesentlich freundlicher - im Vorjahr hat es den ganzen Tag geregnet; dementsprechend waren VIEL mehr Menschen - sowohl LäuferInnen als auch Zuschauer unterwegs. War wieder ein cooles Event! escalade.ch Château Voltaire Mitte des 18. Jahrhunderts hat es sich François-Marie Arouet, besser bekannt als Voltaire, hier in einem Schloss für 20 Jahre gemütlich gemacht. www.chateau-ferney-voltaire.fr/ Fête des Lumières Lyon stand bereits auf meiner Liste für Ausflugsziele rund um Genf. Ausschlaggebend für den Besuch im Dezember war das Lichterfestival - das ich mit Roberta, einer lieben Kollegin aus der WTO, besucht habe. Sowohl die künstlerischen Installationen als auch die Stadt an sich haben sehr überzeugt. Ich hab mir vorgenommen, ihr zur wärmeren Jahreszeit wieder einen Besuch abzustatten. www.fetedeslumieres.lyon.fr/fr/edition/edition-2022 Coupe de Noël Es ist immer wieder schön, Menschen anzutreffen, die noch um einiges verrückter sind als ich. Und damit meine ich nicht die Kostüme. 100m im Genfersee (beim Jardin Anglais in Genf) bei 3°C Außentemperatur und 7°C Wassertemperatur. Und mir frieren schon beim Fotografieren fast die Finger ab. :) www.gn1885.ch/cdn Tribune de Genève dazu: L’élite nageuse a mis le feu dans la rade. Cerise sur le gâteau aquatique, les courses hommes et femmes de dimanche matin. De quoi susciter de nouvelles vocations en eau vive. Daheim dem Ende des Jahres entgegengleiten
Am 23. Dezember hab ich mich am Nachmittag in den Zug gesetzt und bin kurz nach Mitternacht in Salzburg angekommen, wo mich meine Schwester Nana und mein Schwager liebenswerterweise abgeholt haben. Am nächsten Tag ging es weiter nach Gastein, wo dann alle meine Herzensmenschen beisammen waren. War eine intensive Woche, in der ich die Zeit mit meiner Familie, mit Freunden, und beim Langlaufen in Böckstein, Hofgastein und Sportgastein bis zum letzten Tag des Jahres genießen konnte. Ins neue Jahr bin ich mit meiner Schwester Cate und meiner Mama zum Donauwalzer tanzend (what else) gestartet! Schon die erste Septemberwoche war besonders! KollegInnen der Welthandelsorganisation (WTO) haben mich mit einem Frühstück überrascht. Anlass war, dass ich mich im September vorerst von der WTO verabschiedet habe; dafür darf ich seit Oktober bei UNCTAD - der Handels- und Entwicklungsorganisation der Vereinten Nationen - als Ökonomin tätig sein. Zum Glück sind WTO und UNCTAD nicht weit voneinander entfernt und so hoffe ich doch, dass ich diese tollen KollegInnen noch öfter wiedersehen werde. Ebenfalls ein tolles Monatshighlight schon in der ersten Woche war ein Ausflug zum Schweizer Zithermuseum mit Harry, von dem ich mir einige Monate lang eine wunderbare Sandner Harfenzither leihen durfte, während meine Zither in Österreich auf mich wartete. Mitte des Monats besuchte ich dann meine Familie in Österreich. Für dieses Mal hatte ich mir vorgenommen, nicht 9 Stunden durchgehend im Zug zu sitzen, sondern einen Zwischenstopp in der Schweiz einzulegen, um so auch die Schweiz Stück für Stück besser kennenlernen zu können. Und so landete ich auf dem Weg nach Salzburg in St. Gallen, und auf dem Weg zurück in Basel. St. Gallen Ich habe den wunderschönen Barocksaal der Stiftsbibliothek besucht, eine Führung durch den Ausstellungssaal mitgemacht und auch einen Blick in den Gewölbekeller geworfen. Fotografieren ist allerdings nicht erlaubt - daher sind die unten gezeigten Aufnahmen von der © Stiftsbibliothek selbst zur Verfügung gestellt. Das Zithermuseum in Trachselwald im Kanton Bern ist ein Schmuckstück. Harry und ich besuchten das Museum inkl. Führung und Vorspiel von Lorenz Mühlemann (bzw. in meinem Fall sogar mit der genialen Gelegenheit, das Spiel auf einer Akkordzither ausprobieren zu dürfen). Die Sammlung umfasst auch einige Kuriositäten, darunter eine zweigeteilte(!) Reisezither. :) Auf dem Rückweg machten wir auch noch einen (sündhaften) Abstecher zur Kekse-Manufaktur Kambly in Trubschachen. Salzburg & Gastein Meine Woche daheim habe ich super nutzen können mit einem Treffen mit Jessi mit einem leckeren Topfenknödel bei traumhafter Aussicht in der Stadtalm Salzburg, mit einem Besuch des Schloss Leopoldskron mit seiner romantischen Bibliothek in Anlehnung an die Stiftsbibliothek in St. Gallen mit meinen Schwestern (sehr passend nach meinem St. Gallen-Besuch), ein Konzert der Punkrockband Die Ärzte in Gastein und einem Geburtstagsbrunch mit Papa mit einer Riesentoblerone-Überraschung. Neben dem schönen (und wie immer auch leckeren) Wiedersehen mit Familie und Freunden durfte ich auch Bekanntschaft mit "Poldi" - dem jüngsten Familienzuwachs - machen. Wir verstehen und glücklicherweise hervorragend. Basel
war auch in vielerlei Hinsicht eine interessante Erfahrung. Bei der Unterkunftssuche wurden mir unzählige Hotels mit Preisen von 500Franken aufwärts angezeigt; so landete ich in einem "Kapselhotel" (von denen ich dachte, dass sie nur in Japan existieren) um 90Franken für eine Nacht. :-D Nach einer morgendlichen Sightseeing-Joggingtour machte ich mich über die ARTour auf den Weg, um zehn "Augmented Reality Kunstwerke" zu entdecken (etwa eine über der Gynäkologie schwebende und in ein Planetensystem integrierte Gebärmutter) und dabei auch die physisch existierenden Sehenswürdigkeiten in Basel (wie das imposante rote Rathaus und die coolen Boottaxis über den Rhein) zu bestaunen. Schließlich besuchte ich noch das Kunstmuseum Basel. (Ich versuch's immer wieder mal; aber "moderne" Kunst ist für mich meistens einfach gaga. Vor allem, wenn es keine Beschreibung dazu gibt. Warum füllt man schimmeliges Brot in einen Glasrahmen? Und warum hängt man dieses schimmlige Brot im Glasrahmen auf eine Museumswand?) Die Gegenüberstellung von Picasso und El Greco war für mich total unterhaltsam. Richtig gefallen haben mir aber Bilder wie jenes von Marie Louise Catherine Breslau (1858-1927) "Dame vor dem Spiegel" mit farbiger Kreide. Ich glaube, mein Lieblingskunstwerk in Basel ist allerdings die sitzende Helvetia, die eines Tages ein Zweifrankenstück verließ und sich auf eine größere Reise begab (von Bettina Eichin, 1942). Im Juni 2022 galt es so einiges nachzuholen: von der Hochzeitsfeier einer Hochzeit, die 2020 stattfinden hätte sollen, längst überfällige Wiedersehen mit Freunden aus Studienzeiten, bis hin zum Abschluss von WTO-Verhandlungen, die sich über zwei Jahrzehnte zogen. Aber besser spät, als nie! Und zwischen diesen Höhepunkten gab es noch Platz für viele schöne, herzliche Momente und erfrischende Spaziergänge. Mit 130km Radfahren (vor allem in die Arbeit) habe ich mich auch langsam eingestimmt für die angestrebte Tour du Lac mit Luvia entlang des Genfersee-Ufers im Juli. Diese Hochzeit war in jeglicher Hinsicht sehr besonders. Jessi und Tom planten im Frühling 2020 zu heiraten; es konnte aber nur das Poltern im abgespeckter Form stattfinden und die Hochzeit musste COVID-bedingt verschoben werden. Die Hochzeit selbst fiel dann wieder in eine COVID-Welle im Sommer 2021. Sie war wunderschön, aber im sehr kleinen Kreis. Deshalb gab es schließlich im Jahr 2022 die After-Wedding-Party zum 1-jährigen Hochzeitsjubiläum mit Freunden und Familie. Als stolze Trauzeugin hatte ich die Ehre, die für die Hochzeit geplanten Lieder gemeinsam mit Stefan Wagner vorzubringen. Der Juni war auch ganz besonders aufgrund eines über 10 Jahre überfälligen Wiedersehens mit meinen Freunden Caterina & Roberto, die ich während meines Erasmusaufenthalts in Brüssel kennengelernt habe. So kam es zu einem Wochenendausflug nach Varese. Mitte des Monats bekam ich Besuch von meinem Freund Krisz, den ich ebenfalls schon seit meiner Studienzeit in Innsbruck kenne. Wir sind fleißig zu fuß herumgekommen, haben das Ariana Museum (zu Glas und Keramik) und den Botanischen Garten besucht, haben der Fête de la Musique und der Genfer Altstadt einen Besuch abgestattet. Aus beruflicher Sicht war der Juni spannend aufgrund der 12. Ministerialkonferenz der WTO. Habe den Juni aber auch genutzt, um bei einer Führung durch die WTO-Räumlichkeiten mitzumachen. Das ganze Gebäude ist ein einziges Schmuckstück - vor allem aus künstlerischer und historischer Perspektive! Ein paar bunte Eindrücke aus Salzburg, Ferney-Voltaire (FR), Aubonne (CH), und Bossy (CH).
Der Mai startete und endete bunt, beschwingt und befreiend - nur dazwischen hat mich leider COVID eine Woche komplett ausgebremst. Zu den schönsten Erlebnissen gehörten der Bal Viennois de Genève, das Tulpen-Festival in Morges, der 10km-Lauf im Rahmen des Genf Marathon für das WTO Team und ein Ausflug mit Cyril nach Montricher zur Fondation Jan Michalski pour l'écriture et la littérature. Ich liebe diesen Monat voller Farbe - egal ob beim Tulpenfestival, am Straßenrand auf dem Weg in die Arbeit, beim Joggen oder bei Spaziergängen. Bal Viennois de Genève (auch der ORF hat daheim davon berichtet) Fête de la Tulipe in Morges 10km beim Geneva Marathon (wo ich mir wohl COVID-19 eingefangen hab) Fondation Jan Michalski pour l'écriture et la littérature in Montricher Ein paar Frühlingsfarben
Daheim: Gastein - Wien - Innsbruck Zurück in der Schweiz und in Frankreich Radausflug nach Collex-Bossy, um skeptische Bison-Blicke zu ernten Tagesausflug nach Lausanne mit toller Aussicht vom Parc de l'Hermitage, von der Cathédrale Notre-Dame de Lausanne, dem Parc de Milan und bei Sonnenuntergang beim Port d'Ouchy Wochenendtrip nach Bern, mit Stadtspaziergängen, Ausblick vom Rosengarten und von der "kleinen Schanze" neben dem Bundeshaus, einem Besuch im Einsteinmuseum und einem Abstecher nach Bolligen, um mir eine Konzertzither auszuborgen und eine extravagante gebastelte Zither (aus einer Gitarre) zu bestaunen.
Außerhalb von Genf hab ich Johanna in Nyon getroffen, mit der ich vor einer gefühlten Ewigkeit in Innsbruck Französischkurse besucht hab'. Zu Weihnachten war ich daheim in Gastein. Habe viele Spiele, aber auch Klavier und Zither gespielt, mit Cate Kerzen gegossen(!), und meine Oma besucht; außerdem war ich mit Kathi - einer laaaaaangjährigen Freundin - rodeln, mit Tom Ski fahren, mit Jessi brunchen und mit Papa mehrmals in Böckstein langlaufen. Ich bin davon überzeugt, dass ich in den letzten zwei Dezemberwochen jedenfalls genug Frische Luft abbekommen habe. :-)
Vermutlich erlebt das jeder Mensch im Leben: Dass er eine Phase durchlebt, in der jeden Tag schöne Dinge passieren, glückliche Momente erlebt werden; aber es gibt eine Sache, einen Dorn, der das Herz fortlaufend bluten lässt, der immer wieder sticht und einen dunklen Schatten über die fröhlichen Momente zieht. Ich habe mit so einem Dorn zu kämpfen. Er war wohl schon länger da, hat hie und da gepikst, aber ich hab ihn nicht gesehen. Vor einem halben Jahr hat er sich genau zu dem Zeitpunkt, als sich mein Herz voller Freude und Hoffnung öffnete, schmerzhaft zu dessen Mitte durchgebohrt. Ich arbeite seither - mit unglaublicher Unterstützung meiner Herzensmenschen - daran, ihn zu entfernen, damit die Zeit die Wunde heilen kann. Dafür versuch ich unter anderem, die positiven Erlebnisse wieder bewusst aus dem Schatten ans Licht zu holen. Das waren im September gar nicht wenige: Bei Spaziergängen mit meinen Schwestern in Puch bei Salzburg haben wir mehrmals Biber beobachten können. Neben meinen Schwestern - mit denen ich im September so viel Zeit verbracht hab, wie die letzten 20 Jahre nicht mehr - konnte ich auch ein paar Freunde persönlich treffen, manche digital. Mit Jessi war ich Stand-up-paddeln in Gebertsham am Mattsee; gegen Ende des Monats konnte ich mit ihr und Tom noch Pizza essen gehen. Eine Wanderung zum Tappenkarsee bei tollem Wetter ging sich mit meinen Schwestern und ihren Partnern aus. Mit Carina war ich mal frühstücken, mit Inge bin ich auf den Zittrauer Tisch gewandert - beide kenne ich seit 14 Jahren, seit den Anfängen meiner Studienzeit in Innsbruck. Ich konnte an mehreren Abenden mit meiner Mama Brettspiele spielen und Gemüse aus ihren Hochbeeten genießen. Auch Oma konnte ich im Seniorenheim besuchen. Am letzten Septembertag wurde ich von Raphaela mit Kuchen überrascht - und zwar mit Marmelade von meinen Bergheimer Ribiseln (rote Johannisbeeren), die reif wurden, als ich noch in London war. :)
Eindrücke aus Schottland Extrem positiv überrascht war ich über das Musical Prince of Egypt im Dominion Theatre (hätte ich nämlich gewusst, dass es sich hier um die biblische Moses-Geschichte handelt, wäre ich niemals dort anzutreffen gewesen; im Nachhinein kann ich sagen, dass es eines der tollsten Musicals war, die ich bisher gesehen habe). Außerdem spazierte ich mit Stefan durch Kingston, besuchte das British Museum (wo der Rosetta Stone ausgestellt ist), gönnte mir einen klassischen Afternoon Tea in dem kleinen Buchcafe Tea & Tattle und staunte über die Graffitis entlang der Brick Lane. Buntes Abschlussprogramm in Greater London Am 17.08. ging mein Flug retour nach Österreich - damit endete meine persönliche Brexit-Erfahrung nach 4 Monaten. Es hat mich unheimlich gefreut, nach meiner Landung in München meinen Freund Krisz aus Masterstudiums-Zeiten für ein gemeinsames Mittagessen zu treffen. Meinen 33. Geburtstag hab ich sehr gemütlich mit meinen Schwestern im Schlosspark Hellbrunn verbracht. Noch in derselben Woche spazierte ich erstmals (das wollte ich schon lange) rund um den Fuschlsee im Salzkammergut. Dabei wurde ich nicht nur von meiner Freundin Jessi begleitet sondern auch noch mit einem Picknick verwöhnt! In Gastein traf ich dann meine Eltern wieder und wanderte mit Cate & Alex über die Böckfeldalm und Zittrauer Alm zur Stubnerkogel Mittelstation.
Ich habe mich auch gefreut, erstmals das Buch zum Film "Der Dritte Mann" zu lesen und das Harry Lime Theme auch endlich wieder einmal auf der Zither gespielt zu haben. Zudem hab ich das Buch "Beweg dich! Und dein Gehirn sagt danke" der Neurowissenschafterin Manuela Macedonia fertiggelesen - die mich darin bestärkt, jeden Tag zumindest eine kleine Runde spazieren oder joggen zu gehen. Fun Fact: Das erste Mal seit 8 Jahren (zuletzt nach meinem Masterabschluss) war ich beim Friseur. :) Last but not least habe ich über mich selbst eine Sketch Note erstellt - eine Technik, die man vielfältig, etwa auch für das Zusammenfassen von Konferenzbeiträgen, verwenden kann.
Das mit den Neujahrsvorsätzen ist ja so eine Sache... Sogar in einem Land wie Schweden fällt die Erfolgsquote schon im Jänner auf 80% (Studie veröffentlicht im Dez 2020). Interessanterweise ist sie höher für Vorsätze, die ansatzorientiert formuliert sind, im Vergleich zu vermeidungsorientierten Vorsätzen (wie zB weniger Schokolade essen). An sich hab ich mir zum Jahresende keine Vorsätze gesteckt; aber ein Telefonat im neuen Jahr mit einer Freundin hat mich dazu bewogen mir nachträglich einen zu setzen. Er könnte lauten: "Ich soll nicht nur daheim vergammeln". :D Stattdessen nehme ich mir vor, "Ich möchte jeden Tag zumindest einmal das Haus verlassen" - um joggen oder spazieren zu gehen, oder einen Schneemann im Garten zu bauen. Egal. Hauptsache frische Luft und ein bisschen Bewegung. Gerade in der Zeit, wo sich der Weg in die Arbeit auf ca. sechs Meter zwischen Schlaf- und Wohnzimmer beschränkt, erscheint mir der nachgeschossene Vorsatz doch ganz nützlich zu sein und nicht zu unrealistisch, um schon im Jänner aufzugeben...
DIE LOCKDOWN GAMES: Stefan und ich spielen alle unsere Spiele genau 1x durch. Obwohl ich am besten Weg bin, mit furchtbarem Abstand zu verlieren, macht es mir trotzdem jedes Mal Spaß (Stefan legt dafür auch zu Beginn immer die Champions League Hymne auf :D ) Bisher 19 Spiele durch: Jenga - Entdecker - Umtata - Bauernroulette - Weltreise - Skip.Bo - Pentago - Kniffel (Yahtzee) - Trivial Pursuit - Quarto - Abalone - Azul - Siedler von Catan - Star Wars - 6 nimmt (Hornochse) - Kommissar Rex - Kuhhandel - 2er Schnapsen, Stadt-Land-Vollpfosten.
Im Dezember gesellte sich zu meinen kleinen Zeichnungen unter anderem ein - zum österreichischen Wort des Jahres 2020 gewählter - Babyelefant. Im Lockdown (light & hart) konzentrierten sich meine persönlichen Kontakte auf meine Familie rund um Weihnachten. Habe mich aber auch über meine Online-Kontakte nach Wien, Deutschland und Norwegen gefreut - sogar ein virtuelles Jogging-Date und ein virtuelles Punschtrinken waren dabei. ;) Ab 26.12. wurde bereits der dritte harte Lockdown in Österreich verhängt. Trotzdem konnten wir den Schnee zum Jahresende genießen - 1 x Rodeln, 2 x Skifahren und 3 x Langlaufen. In den Medien sah man viele Bilder von Menschenmassen, die sich vor Skiliften tummelten. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen für unsere Ausflüge nach Obertauern und Gastein. Es gab keine Warteschlangen, die Leute hielten sich an die Maskenpflicht, Stefan und ich fuhren immer alleine mit den Liften, auf den Pisten war viel weniger los als sonst, der Schnee war super! Meine 10 kurzen Joggingrunden summierten sich auf 52km - gerade genug, um den Jänner, Oktober und November des Jahres etwas zu überbieten. Da fast alle meine Freizeitaktivitäten im Jahr 2020 ins Wasser fielen, ergab sich für mich ein persönlicher Rekordwert von 925 gelaufenen Kilometern - den ich in meinem Leben vermutlich nicht mehr erreichen werde. :-D Arbeitstechnisch hat sich auch einiges getan im Dezember. Mit meinem Kollegen Oliver Reiter hab ich ein 3-stündiges Online-Seminar zu Handelsbarrieren abgehalten (Video und Folien gibt's auf der FIW-Website), ein Kurswechselheft zur 30-jährigen Ostöffnung ist mit COVID-Verzögerung - dafür aber mit einem gemeinsamen Editorial von Joachim Becker und mir - erschienen. Ein Buch zu Chinas Seidenstraßeninitiative mit einem Kapitel von Robert Stehrer und mir wurde ebenfalls veröffentlicht. Im Dezember hab ich zudem "entdeckt", dass Ende November der WIFO-Monatsbericht von Oliver Reiter (wiiw), Franz Sinabell (WIFO) und mir zum Mercosur-Abkommen erschienen ist - Franz hat dazu auch ein Interview mit Die Presse geführt.
Der November stand im Zeichen des zweiten Lockdowns, der US-Wahlen, und Triskaidekaphobie. Letzere ist die Angst vor Freitag dem 13. :) Am Freitag dem 13.November arbeitete ich genau 8 Monate im Home Office vom Wohnzimmertisch aus. Meinem Herz tat besonders gut, wieder zu meinen Aquarellstiften zu greifen. Konkret, um Bilder für Mamas Adventkalender zu malen. Kleine Zeichnungen mit knuffigen Tierchen (Maus, Fledermaus, Igel, Falter, Vogerl) mit großen Augen. Durch den zweiten Lockdown konnten wir uns nur sehr selten mit meinen Schwestern oder Freunden treffen, und das auch nur für Spaziergänge - zB auf den Kapuziner Berg. Aber diese wenigen Male waren mir besonders viel wert! Laut meinen Runtasticaufzeichnungen war ich 50,50km joggen (10 x) und 13,4km wandern (einmal auf den Filbling beim Fuschlsee und einmal auf den Schober bei Salzburg). Besonders pittoresk war unser Spaziergang rund um den Seewaldsee bei Sankt Koloman südlich von Salzburg mit perfekten Spiegelungen, wolkenlosem Himmel, vereisten Blumen und Hagebutten.
Es war zu erwarten, dass die US-Präsidentschaftswahl unter Trump äußerst chaotisch ablaufen würde. Was ich aber nicht erwartet hatte, war meine Freude über die Wahl von Kamala Harris zur ersten US-Vize-Präsidentin und Nominierung von Janet Yellen als erste Finanzministerin der USA. Außerdem war die Abschlusspressekonferenz extrem amüsant - das Trump-Team hatte statt dem Luxushotel Four Seasons den Parkplatz der Gärtnerei Four Seasons Total Ladscaping gebucht - zwischen einem Krematorium und einem Sexshop. Die verkaufen jetzt haufenweise Sticker und T-Shirts: "Make America rake again. Four Seansons Total Landscaping. Lawn and Order." :-D Definitiv besonders war auch die Erfahrung, für die VrauWL einen Artikel im Ökonomieblog für den Standard zu schreiben. Dort argumentierten eine Ökonomin von der Wirtschaftsuni Wien - Pia Heckl - und ich, warum es aus vielen Gründen wichtig wäre, dass das WIFO nächstes Jahr, wenn der Vertrag von Christoph Badelt ausläuft, erstmals seit der Gründung 1927 mit einer Ökonomin nachbesetzt würde. Die Reaktionen darauf waren extrem unterschiedlich. Eine besonders kreative, wenn auch aggressive, "Fanpost" per Mail hab ich dann auch mit der Öffentlichkeit geteilt.
Zum Geburtstag meiner Schwiegermama wanderten wir auf die Poserhöhe und schmausten Krapfen mit Sauerkraut bei der Himmelwandhütte in Gastein. Alle guten Dinge sind 3 und so wanderten Stefan und ich zu zweit Ende des Monats noch auf den Faistenauer Schafberg. Runtasticaufzeichnungen: 9 x joggen (49,9 km); 3 x wandern (25,8 km), 3 x Tischtennis ECONOMICS. Die VrauWL (Gruppe zur Förderung von Frauen in der Volkswirtschaftslehre) ist nun auch auf Twitter und konnte in den ersten 24 Stunden über 80 Follower gewinnen.
VERSPIELT. Stefan wurde 37 und wir spielten mit seiner Mama und unseren Freunden Tom & Jessi Berggolf. Man durfte wieder bzw. noch in Restaurants gehen und konnten auch Freunde für einen Brunch treffen. Einmal bekam ich Besuch von meinen Schwestern für einen Spaziergang. Zu Halloween spielten wir ein Krimidinner - wo sich eine meiner Schwestern als eifersüchtige Mörderin entpuppte. KREATIV. Für Sofia - das Baby einer guten Freundin - habe ich ein Bild mit Aquarellbuntstiften gemalt. Das hat mir so Spaß gemacht, dass ich angefangen habe, öfters wieder vor dem Schlafengehen zur Beruhigung zu malen - seither primär Tiere (meinstens mit großen Augen). Vier davon wurden zu Adventkalenderpäckchen für Mama. Sehr inspirierend (aber gleichzeitig auch deprimierend) war der Film "A Life on our Planet" von David Attenborow, auf den ich mich schon sehr gefreut hab. DAZUGELERNT: ÖsterreicherInnen leben in Waldstädten mit explodierenden Bäumen... zumindest laut US-Präsident Donald Trump. "Little Austria rarely lands on President Donald Trump’s radar – until it turns out to be full of exploding trees. In a Sept. 15 interview with Fox News, Trump turned to the Austrians to reinforce his criticism of California’s allegedly failed environmental management: “They [Austrians] live in the forest; they are considered forest cities. But they don’t have fires like this.” [...] According to the president, Austria’s “forest cities” succeed in controlling this problem even though “they have more explosive trees” than in California."
Wie immer abschließend noch die monatlichen Runtastic Stats in Bildern: 8 x laufen (42,60 km) ziemlich wenig im Vergleich zu den Vormonaten - allerdings kompensiert durch 7 x wandern (79,28 km), 3 x Tischtennis spielen und 4 x abendliche Spaziergänge (15,01 km). Nach der "Loslösung" von meinem Sessel machte sich der Bewegungsdrang ziemlich deutlich bemerkbar. :)
Ein Abendessen am Salzburger Gaisberg mit anschließendem kitschigen Sonnenuntergang, ein Spieleabend, zwei Wanderungen [(1) durch die Burggrabenklamm zur Eisenauer Alm mit anschließendem Sprung in den Attersee und leckerSTem Essen bei der Röhre, und (2) auf den Breitenberg], Tretbootfahren am Attersee, regelmäßige Stachelbeeren-, Ribisel-, Heidelbeeren-, und Brombeerenernte in unserem Garten, 15 Joggingrunden (95 km) und nicht zuletzt Outdoor-Treffen mit (lange nicht mehr "wirklich" sondern nur noch digital getroffenen) Freunden mit "COVID-Sicherheitsabstand" sind die Höhepunkte meiner "Lebensmuseumsausstellung" für den Juli 2020. |
In diesem Blog halte ich euch auf dem Laufenden, was mir ab und an durch den Kopf schwirrt, auf welchem Fleck der Welt ich gerade zugegen bin und welche malerischen Neuigkeiten es gibt! Ich picke vor allem positive Erlebnisse heraus - für die Kollektion meines "Lebensmuseums".
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